Birnbaumpflanzung an der JFMS

Die umfangreichen Bauarbeiten am Kupferzeller Schulzentrum dauern an. Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Pfarrer J.F.Mayer-Gemeinschaftsschule stiftete die Pfarrer-Mayer-Gesellschaft zu Kupferzell e.V. einen Birnbaum, der nun an seinem 299. Geburtstag, am 21.Sept. 2018, eingepflanzt worden ist.

Der Vorsitzende der Gesellschaft Heiner Werner sowie weitere Vorstandsmitglieder trafen sich hierzu mit Rektor Autenrieth und BM Schaaf auf dem Schulgelände. Werner erwähnte in einer kurzen Ansprache das Gedicht von Theodor Fontane  über den freigiebigen „Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ und seine Liebe zu Birnbäumen. Der hatte sich bekanntlich gewünscht, dass man ihm nach seinem Tode eine Birne in seinen Sarg legen möge. Eines Tages ist dann seinem Grab tatsächlich ein Birnbaum entwachsen und hat mit seinen Früchten die Kinder auf Ribbeck im Havelland beglückt…Der neue Birnbaum an der Schule stammt vom Niederrhein und ist von der spät reifenden Sorte „Köstliche  von Charneux“, eine Speisebirne.

Mitarbeiter des Bauhofes hatten die Pflanzgrube an der vorgesehenen Stelle ausgehoben, Gießwasser und Werkzeug bereitgestellt. Der gerade gewachsene Stamm wird noch Stützen erhalten. Das Vorstandsmitglied Karl Mozer hatte mit regionalem Birnenmost für einen „Antrunk“ vorgesorgt. Der Genealoge Gerd Gramlich (Bad Mergentheim) würzte die Feierstunde mit einem Hinweis aus dem Kirchenregister auf Mayers 64 Enkelkinder und einen Urenkel und auf eine  Spende Mayers über 300 Gulden „zur Verbesserung der Schule“. Diese Summe war zur damaligen Zeit von erheblichem Wert. Seine Gattin Anna Charlotte hatte der Spende ausdrücklich zugestimmt. Sie hat insgesamt 15 Kinder geboren und ihre letzten Lebensjahre in Künzelsau verbracht, in den dortigen Akten jedoch leider keine Spuren hinterlassen. Gramlich wird im kommenden Jahr über seine Forschungen zur Familiengeschichte Mayers berichten.

Der Vorstand der Pfarrer-Mayer-Gesellschaft beriet anschließend über die weitere Ausgestaltung der Feierlichkeiten zu Mayers 300. Geburtstag im Sept. 2019. Mayers bekanntestes Werk, das „Lehrbuch für Land- und Haußwirthe“, 1773 in Nürnberg erschienen, soll im kommenden Jahr eine Neuauflage durch das Freilandmuseum Wackershofen erfahren.

Eine Notiz am Rande:

Seit ein paar Tagen liegt auf Mayers Grabstelle in Kupferzell eine Kartoffel, wohl zur Erinnerung an seine Bemühungen, die Kartoffel seinen Landsleuten als Sättigungsspeise schmackhaft zu machen. Besucher des Schlossparks von Sanssouci finden auf dem Grab Friedrichs des Großen immer Kartoffeln vor. Er hatte mit seinen 15 „Kartoffelerlässen“ dafür gesorgt, dass seine Beamten sich für die Verbreitung der Knolle engagierten.

H.W.